Rote Rosen stehen für Liebe, Veilchen für Bescheidenheit und der Sinn des Vergissmeinnichts ergibt sich schon aus dem Namen. Aber auch andere Blumen haben ihre Bedeutung. Und die Geschichte der Blumensprache ist nicht nur alt, sondern vor allem auch spannend.
Die Blumensprache der alten Ägypter und Griechen
Bereits vor sehr langer Zeit versah man Blumen und Pflanzen mit einer Symbolik. – Das Ganze begann, als Menschen versuchten, sich schriftlich auszudrücken. Anfänglich geschah das mit Bildern. So z. B. bei der Keilschrift der Sumerer oder den Hieroglyphen der alten Ägypter. Dabei konnten Bilder das bedeuten, was man sah (z. B. Abbildung eines Stieres für den Stier selbst). Aber sie konnten auch für eine damit verbundene Vorstellung stehen (z. B. Kopf des Stieres in Angriffsstellung für „wütend sein“). Auch Blumen und Pflanzen waren in diesen Schriftsystemen zu finden. So z. B. ein Zweig für „Holz“, eine Palmrispe für „jung sein“ oder ein Lotos-Rhizom für „wachsen“.
Später bedienten sich die Griechen der Antike ebenfalls der Sprache von Bildern. Zwar kannten diese das Alphabet bereits. Da aber ein Grossteil der Bevölkerung nicht lesen konnte, kommunizierte man wichtige Dinge auch via Abbildung. So bei der Darstellung von Gottheiten, indem man z. B. der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter zur besseren Erkennbarkeit Weizenähren und Mohn zuordnete, während man den Weingott Dionysos durch Ranken und Weintrauben kenntlich machte.
Die Chinesen als „Blumen-Versteher“
Ab der Song-Dynastie (960-1279 n. Chr.) versahen auch die Chinesen einige Pflanzen mit einer ganz bestimmten Symbolik. So stand z. B. die Trauerweide für Frühlingsbeginn und Sexualität. Wieso? Trauerweiden stammen aus China und waren damals sehr verbreitet. Das erste Grün ihrer überhängenden Zweige im Frühling muss ein atemberaubendes Schauspiel gewesen sein. Möglich ist zudem, dass sich die Chinesen der damaligen Zeit die Dame ihres Herzens wie eine Trauerweide wünschten: Biegsam, anmutig und schön. Anderes Beispiel: Die Pfingstrose stand für ein in der Liebe erfülltes Frauenleben. Das wiederum mag mit ihrer wundervoll grossen Blüte zu tun haben. Man hört immer wieder, dass eine Frau in der Liebe aufblüht, sodass auch diese gedankliche Verbindung durchaus nachvollziehbar ist. Nicht zuletzt galten Lotosblumen als Sinnbild für Reinheit und Vollkommenheit. Dies vermutlich deshalb, weil Flüssigkeiten (wie z. B. Regen) an den Blättern der Lotosblumen abperlen und dabei alle Schmutzpartikel mitnehmen. Deshalb wirken sie immer so sauber.
Auch Shakespeare „outet“ sich als Blumenfan
Kennen Sie in Shakespeares „Hamlet“ die Szene, in der Ophelia sagt: „Das ist Vergissmeinnicht, das ist zum Andenken: Ich bitte euch, liebes Herz, gedenkt meiner! Und da ist Rosmarin, das ist für die Treue.“ Das ist eine der vielen Stellen, an denen Shakespeare Blumen symbolisch verwendet. Denn er war ein grosser Pflanzenfreund und zeigt in unzähligen Theaterstücken und Gedichten, dass er Blumen und Kräuter nicht nur liebte, sondern auch über ihre Wirkung Bescheid wusste. So beschreibt er in „Heinrich IV“ die Wirkung von Eisenhut sehr exakt; und in „Macbeth“ lässt er die Hexen einen Hexentrank mischen, in dem es nebst anderen Zutaten auch giftigen Schierling hat.
Kurz: Falls Sie Shakespeare mögen, achten Sie doch einmal auf die Symbolik der vielen Kräuter und Blumen. Ganz besonders gut muss Shakespeare übrigens der Frühling gefallen haben. Denn es findet sich in seinen Stücken vieles, was in dieser Jahreszeit blüht, wie z. B. Schlüsselblumen, Narzissen, Hyazinthen und Veilchen, aber auch Nelken, Rittersporn und Ringelblumen. Apropos Rose: Auch die kommt bei Shakespeare vor. Und sie ist für ihn die „Blüte der Vollkommenheit“.
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Liebe & Frust? Haremsdamen sagten‘s durch die Blume
Wie sagte einst eine Haremsdame ihrem Sultan, dass sie ihn liebt? Offenbar durch die Blume. Denn in den Harems des Orients, wo man Gefühle nicht offen auszudrücken wagte, gab es ein ausgeklügeltes System von Bedeutungen, die einzelnen Blumen zukamen und den Allerliebsten wissen liessen, ob man sehnsüchtig auf ihn wartet, auf eine Botschaft hofft … oder eifersüchtig ist.
Nach Europa kam die so genannte Blumensprache durch die Briefe der englischen Aristokratin Lady Mary Wortley Montagu, die zu den Harems Zutritt hatte. Diese entdeckte dort die Kommunikation via Blüten und war entzückt, weil es die Haremsfrauen verblüffend gut verstanden, sich mit Blumen auszudrücken.
In der Türkei hiess die Blumensprache Selam und war sehr komplex. Um Botschaften möglichst präzise zu formulieren, war nicht nur die Blumenart wichtig, sondern auch deren Farbe, die Anzahl Blumen in einem Strauss, das Alter der Blüten und wie diese in der Vase kombiniert wurden. Gelang das Ganze, war die Nachricht allerdings erstaunlich genau und gestattete es, nicht nur Leidenschaft, Liebe, Freundschaft und Verabredungen auszudrücken, sondern auch kleine Geheimnisse zu verraten oder sogar Vorwürfe zu formulieren. Mit anderen Worten: Wenn sich eine Haremsdame ärgerte, schlug sie keinen Krach, sondern arrangierte einfach die Blumen um!
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Akalei
Verrücktheit
Aster
Abwechslung
Alpenveilchen
Schüchternheit
Amaryllis
Stolz
Azalee
Mässigkeit
Anemone
Verlassenheit
Begonie
Melancholie
Butterblume
Undankbarkeit
Calla
Schönheit
Chrysantheme rot
Liebe
Chrysantheme gelb
Oberflächlichkeit
Chrysantheme weiss
Aufrichtigkeit
Efeu
Treue
Feuerlilie
Leidenschaft
Flieder
Beginnende Liebe
Fingerhut
Unaufrichtigkeit
Frauenschuh
Launenhaftigkeit
Fresie
Zärtlichkeit
Fuchsie
Guter Geschmack
Gänseblümchen
Kindliche Unschuld
Glockenblume
Dankbarkeit
Gladiole
Charakterstärke
Goldrute
Ermutigung
Heidekraut
Einsamkeit
Schlüsselblume
Göttlichkeit
Immergrün
Zärtliche Erinnerung
Iris
Gute Nacht
Jasmin
Anmut
Kornblume
Zartheit
Lilie weiss
Reinheit
Lorbeer
Ruhm
Lotus
Entfremdung
Magnolie
Naturliebe
Maiglöckchen
Rückkehr des Glücks
Mohn
Trost
Narzisse
Egoismus
Nelke rosa
Weibliche Liebe
Nelke gelb
Verachtung
Nelke rot
Unerfüllte Leidenschaft
Oleander
Vorsicht
Osterglocke
Ritterlichkeit
Passionsblume
Glauben
Pfingstrose weiss
Scham
Pfingstrose rot
Überfluss an Liebe
Rhododendron
Beginnende Liebe
Rittersporn
Leichtsinn
Ringelblume
Verzweiflung
Rose gelb
Abnehmende Liebe
Rose rot
Leidenschaftliche Liebe
Schneeglöckchen
Hoffnung
Sonnenblume
Stolz
Stiefmütterchen
Erinnerung
Usambaraveilchen
Ich komme wieder
Veilchen
Bescheidenheit
Vergissmeinnicht
Wahre Liebe
Zypresse
Trauer